Luffa-Kur
Behandlung bei Störungen des Abwehsystems
Anwendung, Wirkung und Durchführung
Die Luffa-Kur wird eingesetzt zur Behandlung chronischer Nebenhöhlen-Entzündungen und ihrer Folge-Erkrankungen: Wirbelsäulenbeschwerden, chronische Müdigkeit, Migräne, Ekzeme, Asthma, Heuschnupfen, Haarausfall, Hormonstörungen, Rheumatische Erkrankungen, Arthrosen, Krebs, MS, Herz-Kreislauf-Erkrankungen u.v.m.
Übersicht:
- Störungen des Abwehrsystems
- Wirkung
- Durchführung
Störungen des Abwehrsystems
Da die chronische Nebenhöhlenentzündung zu den wichtigsten Herderkrankungen in unserem Kulturkreis gehört, ist die Luffa-Kur bei allen Störungen des Abwehrsystems angezeigt. Dazu gehören:
- allergischen Erkrankungen: Asthma, Ekzeme, Heuschnupfen
- rheumatischen Erkrankungen: Gelenk-Rheuma, Multiple Sklerose, Lupus erythematodes, Weißfleckenkrankheit, bestimmte Formen der Schilddrüsenüberfunktion, kreisrunder Haarausfall u.v.m.
- Krebserkrankungen
Eine chronische Nebenhöhlenbeherdung tut sich nur selten durch das klassische Zeichen des Schmerzes über den Nebenhöhlen, der sich beim Bücken verstärkt, kund. Gerade die chronischen Formen können sehr symptomarm sein und nur eines der fünf Zeichen zeigen:
- “Schniefen” (unbemerktes Hochziehen des Schleimes)
- Räuspern, v.a. morgens
- Heiserkeit
- Schwerhörigkeit durch begleitenden Tubenkatarrh
- sowie ein Fremdkörpergefühl der hinteren Rachenwand, das nicht selten mit dem Begriff “Frosch im Hals” beschrieben wird.
- Auch Schnarchen gehört zur Symptomatik der chronischen Nebenhöhlenentzündung. Das zeigt sich daran, dass es nach der Luffa-Kur nicht selten gebessert wird oder gar verschwindet.
Manche Nebenhöhlenentzündungen sind völlig symptomlos und können nur durch die Untersuchung der Akupunkturpunkte entdeckt werden. Die schulmedizinischen Diagnoseverfahren wie Röntgenuntersuchungen und Ultraschalldiagnostik sind völlig ungeeignet, das Heer der chronischen Nebenhöhlenbelastungen zu erfassen. Die Akupunkturdiagnostik ist sicher die derzeit empfindlichste Methodik, um eine Nebenhöhlenentzündung zu diagnostizieren. Auf dieser Basis ergibt sich eine Häufigkeit von ca. 90% aller Patienten in meiner Praxis. Diese Zahl entspricht der Erfahrung anderer Herdtherapeuten.
Die chronische Nebenhöhlenbeherdung spielt aber nicht nur bei Erkrankungen des Immunsystems eine Rolle. Herderkrankungen sind bei jeder chronischen Erkrankung von größter Wichtigkeit. Müdigkeit, Migräne, diffuser Haarausfall, alle chronischen Schmerzzustände, Arthrosen und zeigen eine Beziehung zu verborgenen oder offenbaren Herden. Nicht von ungefähr liegen die häufigsten Arthrosen am Verlauf jener Energiebahnen, die für die Nebenhöhlen verantwortlich sind. Es handelt sich um die Meridianpaare Magen-Milz und Lunge-Dickdarm: Hüfte, Knie und Sprunggelenk; Schulter, Ellbogen, Handgelenk und das Daumensattelgelenk.
Die räumliche Nähe der Keilbeinhöhle zur Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) ist vielleicht der Grund, warum hypophysäre Störungen wie Regelstörungen, Unfruchtbarkeit oder hormonell bedingte Wasseransammlungen (Ödeme) oft überraschend gut auf die Luffa-Kur ansprechen. Auch für das Faktum, dass sich nicht selten Prostatabeschwerden und Gleichgültigkeit dem "schönen Geschlecht" gegenüber nach einer Luffa-Kur bessern, habe ich keine andere Erklärung als eine günstige Wirkung auf Hypophyse und Hypothalamus, das übergeordnete Hirnzentrum.
Herde spielen auch bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine wichtige Rolle. Zu diesem Schluss ist die Helsinki-Studie gekommen. Ich erinnere mich eines Falles, der in der akuten Phase einer chronischen Nebenhöhlenentzündung einen Herzinfarkt erlitt. Nach Behandlung der entsprechenden Reflexpunkte waren in diesem Fall sämtliche Herzschmerzen verschwunden. In anderen ähnlichen Situationen ließ sich mit ähnlicher Behandlung kein solches schönes Ergebnis erzielen, so dass dies keinesfalls als Patent-Lösung missverstanden werden darf! Die Medizin ist und bleibt eine Kunst, d.h. ohne Segen gelingt nichts!
So ist es nicht verwunderlich, dass die Luffa-Kur bei meinem Luffa-Lehrer nach einem Vierteljahrhundert Erfahrung nahezu die Stellung eines “Allheilmittels” innehat. Auch in meinem Behandlungskonzept ist es der Luffa-Kur gelungen, nicht den obersten, aber einen sehr ehrenvollen Platz in meinem therapeutischen Arsenal einzunehmen.
Wirkung
Die Luffa-Kur bewirkt die eindrucksvollste Reinigung der Nebenhöhlen, die es derzeit gibt. Sie bedient sich dabei des grundlegenden Regulationsprozesses, nämlich durch reichliche Ausscheidung Erreger loszuwerden. Gleichzeitig aber wird das Immunsystem aktiviert und gezielt auf den Nebenhöhlenherd gerichtet. Die Folge ist eine durch eigene Erreger hervorgerufene grippeähnliche Reinigungsreaktion.
Durchführung
Bei der Luffa-Kur handelt es sich um eine ambulante Therapie! Die eigentliche Kur beginnt am Montag und endigt am Freitag, dauert damit also 5 Tage.
Bis alle therapeutischen Maßnahmen durchgeführt worden sind, vergehen in der Regel 2 Stunden. In der Mitte der Therapie stehen die Luffa-Einträufelungen. Ein Absud aus dem Luffa-Schwämmchen wird in regelmäßigen Abständen in die Nase geträufelt. Dies löst eine enorme Sekretion aus. Das Ausmaß der Reinigung kann am leichtesten an der Zahl verschneuzter Taschentücher abgelesen werden: 200-400 pro Woche sind ein ganz durchschnittlicher Verbrauch.
Die Luffa-Einträufelungen werden bei 5 Gelegenheiten je dreimal in ¼- bis ½-stündigem Abstand, insgesamt also 15 mal vorgenommen. Es sind dies Montagmorgen, Montagabend, Dienstagmorgen, Dienstagabend und Mittwochmorgen. In den seltenen Fällen, wo bis zum Mittwochmorgen noch keine ausreichende Reinigung stattgefunden hat, wird die Einträufelung bis Mittwochabend und ev. Donnerstagmorgen fortgesetzt.
Der Wirkstoffgehalt verschiedener Luffa-Schwämme ist starken Schwankungen unterworfen. Dazu mögen die Bodenbeschaffenheit, der Lichteinfall und das Klima eine Rolle spielen. Das hat zur Folge, dass kein festes Rezept angegeben werden kann.
Wer nach einem festen Rezept arbeitet, wird merken, dass die eine Luffa-Lösung kaum etwas bewirkt und die andere brennende Schmerzen hervorruft!
Aus diesem Grund ist es nötig, den gewonnenen Absud jeweils biologisch zu standardisieren. Die einfachste und zugleich überzeugenste Art der Standardisierung ist der Selbstversuch: Der erfahrene Therapeut träufelt sich die Luffa-Lösung vor jeder Therapie in die eigenen Nasenlöcher und beurteilt, ob die Lösung paßt. Sie darf auf keinen Fall schmerzen, aber sollte doch nach 2-3 Minuten Einwirkungszeit einen Nies-Reiz oder zumindest ein Kribbeln im Stirn- oder Scheitelbereich hervorrufen. Ist die Lösung zu dünn, dann wird sie durch nochmaliges Aufkochen “geschärft”. Ist sie zu scharf, dann wird sie entsprechend verdünnt. Einige Luffa-Schwämme waren so aggressiv, dass ich die Lösung zu gleichen Teilen, d.h. auf 50% herunterverdünnen mußte, um eine zumutbare Konzentration zu erhalten!
Aus diesen Ausführungen wird klar, dass sich die Luffa-Therapie nicht zur Selbstbehandlung eignet. Abgesehen von den Schwierigkeiten bei der Dosierung fehlt bei der häuslichen Behandlung jede Begleittherapie. Wenn wirklich die optimale Dosis zur Sekretsteigerung getroffen wird, ist eine Begleittherapie unbedingt erforderlich, sonst handelt es sich um eine Roßkur und nicht um ein humanmedizinisches Verfahren. Durch Akupunktur, Ozon- und Enzym-Therapie, Lymphmassage und Mobilisierung der Wirbelsäule sowie einen ganzen Katalog an “Eigenleistungen” kann die Kur gut verträglich gestaltet werden: Die Patienten werden täglich akupunktiert.
Bei Erwachsenen wird die Akupunkturwirkung durch Injektion zytoplasmatischer Präparate verstärkt. Die Beigabe eines Lokalanästhetikums hebt das krankhaft erniedrigte Membranpotential des Akupunkturpunktes im Sinne der Neuraltherapie auf normales Niveau und als willkommene Nebenwirkung ergibt sich eine schmerzfreie Nadelung. Die Medikamente werden ohne Nadel mit Überdruck in den Akupunkturpunkt eingebracht.
Dieses Verfahren ist in der Kinderheilkunde sehr beliebt, um eine schmerzfreie Blutentnahme zu ermöglichen. Mit Ausnahme der Akupunkturpunkte um die Nase sind demnach Akupunktur und Akuinjektion so gut wie schmerzfrei.
Zur Immunstimulierung erhalten die Erwachsenen täglich eine große Eigenblutbehandlung mit Ozon. Es hat sich gezeigt, dass intravenöses Ozon die Schlagkraft der Natürlichen Killerzellen gegen Tumorzellen verstärkt.[¹] Am Ende einer Ozonbehandlung wird Vitamin C in hohen Dosen infundiert. Dieses Verfahren hat sich zur Milderung von Grippebeschwerden bewährt.
Da bei Kindern das Immunsystem durch die homöopathische Begleittherapie ausreichend stimuliert wird, entfällt bei ihnen die Ozonbehandlung. Statt der Nadelakupunktur wird bei Kindern die Lichtpunktur angewandt. Zur zusätzlichen Reizung werden kleine Kantharidenpflaster auf die Akupunkturpunkte geklebt und solange belassen, bis sich eine deutliche Hautreizung zeigt (1 - 3 Tage).
Durch Einbeziehung der zytoplasmatischen Therapie, Neuraltherapie und Enzymtherapie, sowie durch die abschließende Gabe von hohen Dosen Vitamin C nach der Ozontherapie ist es mir gelungen, die Nebenwirkungen der Luffa-Therapie deutlich zu senken.
Die Luffa-Kur wird, wie alle Ausscheidungsvorgänge, am günstigsten bei abnehmendem Mond durchgeführt. Eine Woche im Monat ist also in meiner Praxis der Luffa-Therapie vorbehalten.
Quellen
[1] Thaller A., Eigenblut zur Immuntherapie zwischen alter Erfahrung und moderner Laboranalytik, in Gedeon W., Eigenbluttherapien und andere autologe Verfahren, Heidelberg 1999
Leider führen wir die Luffa-Kur nicht mehr durch!
Heuschnupfen
Der Frühling ist da! Hurra! Heuschnupfenzeit!
Die Sonne wächst! Frühlingserwachen: ein Lächeln auf den Gesichtern! Bei einigen etwas säuerlich und mit wachsender Anspannung - bis es kommt! Und es kommt: mit brutalem Glücksgefühl! Wenn schon der Morgen mit 50 Niesattacken anbricht und der also Gerittene fix und fertig sein Tagwerk beginnt, dann ist es “Schluss mit lustig”! Dann braucht er Hilfe!
“Wissenschaftsmedizin”
Hilfe kommt von der Schulmedizin in Form von Nasentropfen. Sie schwellen ab, indem sie ganz einfach die Blutgefäße zusammenziehen (Xylometazolin); und sie hemmen die Entzündung, indem sie die Membran der Mastzellen stabilisieren, so dass sie nicht mehr so viel Histamin ausschütten, jenes Gewebehormon, das unmittelbar verantwortlich für die meisten Symptome ist. Zu diesen Stabilisatoren gehört das Kortison und die Cromoglizinsäure. Schon ausgeschüttetes Histamin kann von seiner Wirkstelle durch “Antihistaminika” verdrängt werden. In schweren Fällen werden hohe Dosen Kortikoide gespritzt, oft sogar in Depotform, um damit die ganze Saison “abzudecken”. Vorbeugend wirkt die Spritzenkur mit winzigen Dosen des krankheitsauslösenden Antigens (Desensibilisierung).
Mit diesem Arsenal gelingt es in vielen Fällen, die Symptome zu unterdrücken!
Unterdrückung
Das ist es! Es ist kein Frieden, keine Heilung, denn der krankmachende Prozess wird an einer viel zu späten Stelle ganz einfach blockiert, so wie die “Blauhelme” zwischen die verfeindeten Parteien fahren, um Blutvergießen zu verhüten, aber zu beiden Seiten der Frontlinie kläfft und geifert es weiter!
Die möglichen Folgen
Schon der Heuschnupfen ist nicht selten Folge einer unterdrückten Neurodermitis, die mit dem “Fleckenputzer” Kortison eben nicht geheilt, sondern unterdrückt worden ist. Und die Unterdrückung des Heuschnupfens drängt die allergische Erkrankung in eine noch tiefere Schicht: Die Krankheit geht grollend in den “Untergrund”. Es kann zum Asthma kommen, eine verhängnisvolle Entwicklung von der Oberfläche in die Tiefe, zur Atmung, an den Lebensnerv! Oder es kommt gar zur Ausbildung einer rheumatischen Erkrankung, der nächsten Stufe der Immunerkrankungen: Weißfleckenkrankheit, Kreisrunder Haarausfall, Gelenkrheuma, Morbus Crohn, Ulzeröse Kolitis und wie sie alle heißen!
Allergien und rheumatischen Erkrankungen ist eines gemeinsam: die mangelnde immunologische Toleranz. Bei Allergien werden harmlose oder sogar nützliche Antigene, z.B. aus Nahrungsmitteln nicht mehr toleriert, bei rhematischen Erkrankungen wird gar das “Selbst” nicht mehr toleriert. Diese Menschen können sich im wahrsten Sinne des Wortes “nicht mehr leiden”! Wegen dieser Wesensnähe kommen beide Erkrankungen nicht selten gleichzeitig vor. Meist fängt es mit Allergien an und geht dann in Rheuma über. Um diese schlimme Entwicklung zu vermeiden, ist es wichtig, die Ursachen der Allergien zu bekämpfen und nicht allein das Symptom zu beseitigen. Wenn die letzten Ursachen auch unbekannt sein mögen, so wissen wir doch, was eine Allergie anheizt und was sie günstig gestaltet, dazu ausführlich später!
Die Nebenwirkungen
sind auch nicht zu verachten: Abschwellende Nasentropfen trocknen die Schleimhäute aus, dürfen also höchstens ein bis zwei Wochen verwendet werden, ansonsten führen sie selber zur Schwellung und in die Abhängigkeit! Übermäßiger Kortisongebrauch verdünnt die Schleim-häute und macht sie brüchig. Antihistaminika machen müde. Hohe Kortison-Dosen in Tabletten- oder Spritzenform schaffen das berüchtigte Cushing-Syndrom mit Stammfettsucht, Zuckerkrankheit, Vollmondgesicht, Pickel, Knochen-Entkalkung und Infektanfälligkeit: eine Bankrott-Erklärung vor einer verhältnismäßig harmlosen Erkrankung! Die Desensibilisierung zieht sich über viele Monate und Jahre mit wöchentlichen Injektionen hin: Endlose Arztbesuche, oft mit mäßiger bis völlig fehlender Wirkung, selten mit schweren bis tödlichen Nebenwirkungen durch akute Überempfindlichkeitsreaktionen: Anaphylaxie! Die Desensibilisierung ist nicht wirkungslos. Heilungen kommen vor. Aber das Verhältnis zwischen Aufwand und Erfolg ist äußerst ungünstig!
Die gefeierte “Kausalität”
Heuschnupfen ist eine Erkrankung des Abwehrsystems. Die Schulmedizin rühmt sich, kausal zu denken. Aber keine der genannten Strategien kann von sich behaupten, die Krankheit wirklich an ihrer Wurzel zu packen, nicht einmal die Desensibilisierung, denn auch sie kümmert sich nicht um die Wurzeln: Sie beseitigt nicht die pathologischen Antikörper der Klasse E, sondern ruft andere Antikörper hervor (IgG), die den krankmachenden Antikörpern (IgE) das Antigen wegstehlen. Das kann man allenfalls einen raffinierten “Trick”, aber beim besten Willen nicht “kausal” nennen!
Erfahrungsheilkunde
Die Erfahrungsheilkunde sucht keine kunstvollen Erklärungsmodelle, keine “Kausalitäten”, um zu konstatieren, dass sie letztendlich nicht zu beseitigen sind. Sie ist sich vielmehr bewusst, dass Medizin eine “Erfahrungswissenschaft” ist [1], die der Natur keine Vorschriften zu erteilen hat, wie sie sich gefälligst zu verhalten hat. Statt kunstvoller Erklärungsmodelle sammelt sie also Erfahrungswerte unter einem einzigen Hinblick: was dem Patienten dient. Diese Erfahrungswissenschaft hat in Bezug auf Heuschnupfen folgende Erkenntnisse gesammelt, wie die Krankheit zu beeinflussen ist. Arzt und Patient müssen dabei gut zusammenarbeiten. Wer nur ein Rezept haben will und nicht bereit ist, seinen Lebensstil zu ändern, der kann leider Gottes nur schulmedizinisch behandelt werden!
1. Was kann der Betroffene tun?
1.1. Ernährung
1.1.1. Zucker
Der Betroffene tut gut daran, das weiße Gift, die billige Süße, zu meiden wie den Satan. Sie ist der “große Versucher”.
Sie hat aber nur so viel Macht, wie ich ihr einräume! Wenn ich mir vor Augen führe,
- dass der Zuckerverbrauch zwischen 1900 und 2000 um den Faktor 50 gestiegen ist,
- dass die Haupttodesursache in den industriellen Ländern ein Eigentor, nämlich die Überernährung, ist
- und dass die “süße Sucht” schon in der Kindheit durch die idiotische “Belohnung” mit Süßem angelegt wird: Statt Kinder für eine Missetat mit Süßigkeiten zu bestrafen, belohnen wir sie mit dem Dreck und bahnen dadurch einen Pawlowschen Reflex, der eine gute Tat mit einer bösen Sache in eine fast unlösbare Beziehung bringt! Die heiligsten Dinge - wie “Liebe” und “Gelingen” - werden so mit einem Todeskuss versehen! Diese Strategie ist so dreist und so vollkommen, wie wir sie nur mit dem Inbegriff des Bösen in Verbindung bringen können.
Wenn wir uns den Wahnsinn dieser Fakten genügend lange und furchtlos vor Augen geführt haben, dann erwächst daraus eine Wut, die Umwälzungen vermag: zuallererst in uns selbst und dann - mit aller Selbstverständlichkeit - auch im gesellschaftlichen Leben.
Die wissenschaftliche Begründung für die Schädlichkeit des Zuckers ist erstens die Störung der Darmflora: Die guten Untermieter werden vergrault und die schlechten gefüttert! Gifte werden gebildet, die die Leber und das Darm-assoziierte Abwehrsystem schwer belasten. Zweitens führt die Überschwemmung des Organismus mit Insulin zur Hemmung unserer Glücks- und Jugendhormone: Melatonin, Wachstumshormon und DHEA, der Muttersubstanz aller Sexualhormone. Impotenz und Depression suchen “Trost” in Süßigkeiten und halten so das Rad der Selbstzerstörung in Gang! Wir münden in eine vermieste, vergreiste, verfettete Gesellschaft, die sich selbst bemitleidet und dafür noch Verständnis erwartet! Ein großer Denker des 19. Jahrhunderts hat dies einmal auf seinen straffsten Nenner gebracht: “Diese falsche, zuckersüße Bande!”
Diesen Teufelskreis sprengen wir mit einem bewährten Satz: “Weiche, Satan, du bist mir verhasst!” (Mt. 4,10 und 16,23)
1.1.2. Zucker-Äquivalente
Was für den Zucker gilt, gilt für alle Nahrungsmittel, die schnell in Zucker umgewandelt werden, d.h. Kartoffel, Reis (v.a. den weißen) und alle Getreideprodukte (mit Ausnahme des 100%-igen Roggen-Vollkornbrotes). Der Teller der Zukunft sieht so aus: ein Eiweißspender Fisch, Fleisch, Ei, Linsen, Tofu und dazu viel, viel Gemüse edelster Sorte und feinsten Geschmackes! Die klassischen “Beilagen” sind - ehrlich! - entbehrlich.
1.1.3. Eiweiße
Heuschnupfen ist leider häufig mit einer Nahrungsmittelallergie verbunden, sodass Molkereiprodukte und andere tierische Eiweiße als Eiweißspender “mit Vorsicht zu genießen” sind. Nicht wenige Patienten berichten, dass eine wesentliche Wende erst durch die konsequente Vermeidung tierischer Eiweiße, v.a. aber der Molkerei-Eiweiße und des Schweinfleisches eingetreten sei.
Allmählich jedoch wird die Allergieneigung durch die Ernährungsumstellung gemildert, so dass viele Nahrungsmittel wieder vertragen werden. Es ist die Kombination von schnellen Kohlenhydraten und tierischen Eiweißen, die das Abwehrsystem zur Raserei bringt! Je niedriger ich mein Insulin-Niveau halte, umso mehr kann ich mir den Verzehr tierischer Eiweiße erlauben!
1.1.4. Fette
Die Omega-3-Fettsäuren heißen so, weil sie an der dritten Bindungsstelle (vom Schwanzende her gesehen) eine Doppelbindung haben. Im Pflanzenreich ist ihr Hauptvertreter die Alpha-Linolensäure. Sie macht den Hauptanteil des Leinöls aus. Auch in Raps- und Hanföl kommt sie vor. Im Tierreich kommen Omega-3-Fettsäuren v.a. in Fischfleisch vor. Sie führen zur Bildung von entzündungshemmenden Gewebehormonen (Prostaglandinen). Die Omega-6-Fettsäuren führen dagegen mit wenigen Ausnahmen zur Bildung der berüchtigten “Arachidonsäure”, der gemeinsamen Vorstufe entzündungsfördernder Prostaglandine. Ihr Hauptver-treter ist die Linolsäure. Sie dominiert in vielen Ölen, u.a. im Sonnenblumenöl. Die Ölsäure, Hauptbestandteil des Olivenöls, eine Omega-9-Fettsäure, verhält sich in Bezug auf “Entzündung” neutral.
Akute Entzündungen können sinnvoll sein, um Erreger oder Krebszellen zu beseitigen. Chro-nische Entzündungen dagegen sind immer ein großes Übel. Viele chronische Krankheiten sind entzündlicher Natur. Dazu gehören die Allergien und die rheumatischen Erkrankungen. Auch Krebs entsteht nicht selten auf dem Boden einer chronischen Entzündung. Die chroni-sche Prostatitis und die chronische Magenschleimhautentzündung sind zwei bekannte Beispiele.
Die Fettsäuren spielen bei der Chronifizierung eines Entzündungsprozesses eine gewisse Rolle. Unsere Nahrung wird leider immer ärmer an Omega-3- und reicher an Omega-6-Fettsäuren. Umgekehrt wäre es besser. In der konventionellen Nahrung ist das Verhältnis Omega-3 : Omega-6 = 1 : 20. In biologischen Fleischprodukten ist es über 1 : 10, im Leinöl sogar 3 :1! Also bevorzugen wir Bio-Fleisch von Weidetieren und befreunden uns mit dem Geschmack von Leinöl.
Beim Braten sind die Omega-3-Fettsäuren dagegen nicht zu empfehlen, weil sie gleich mehrere Doppelbindungen haben und deshalb leicht oxydiert werden. Hier bevorzugen wir die ein-fach ungesättigte Ölsäure, die zu 80% im Olivenöl vorkommt. Herkömmliches Sonnenblumenöl hat dagegen einen hohen Gehalt an der berüchtigten Linolsäure, einer Omega-6-Fettsäure mit zwei Doppelbindungen, und ist darum weder zum Braten noch für Salate geeig-net (mit Ausnahme von Neuzüchtungen, die einen geringeren Linolsäure-Gehalt aufweisen). Rapsöl hat ein günstiges Verhältnis zwischen seinen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Das beste Verhältnis hat Leinöl. Durch seinen hohen Gehalt an Alpha-Linolensäure schmeckt es leicht “fischig”und ist deshalb etwas gewöhnungsbedürftig. Als Bestandteil der Öl-Eiweiß-Kost nach Budwig hat es eine gewisse Berühmtheit erlangt.
In hartnäckigen Fällen von Allergien und rheumatischen Erkrankungen kann eine Nahrungsergänzung mit Fischöl sinnvoll sein. Die Summe der Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) sollte etwa 1g pro Tag betragen.
Was den Geschmack des Leinöls anbelangt: Es schmeckt etwas “fischig”. Unsere Nase nimmt also die Omega-3-Struktur wahr und löst ein ambivalentes Gefühl aus: Man kann es so und so wahrnehmen! Aber: es gibt auch Lernprozesse im Bereich von “Gefühl” und “Geschmack”! Entscheidend ist die innere Haltung. Ein gesunder Instinkt gewinnt dem Gesunden einen Ge-schmack ab und entwickelt dem Schädlichen gegenüber allmählich einen Ekel. Ein kranker Instinkt entwickelt eine Sucht nach dem Schädlichen und ekelt sich vor dem Gesunden: ein Selbstzerstörungstrieb! Also gilt es, den Instinkt zu sanieren. Meditation kann bei diesem lebenswichtigen Lernprozess behilflich sein!
1.2. Entgiftung
Die wichtigsten Gifte, die das Abwehrsystem zu allergischen Entgleisungen reizen, sind die chlorierten Kohlenwasserstoffe und das Schwermetall Quecksilber. Diese Stoffe sind selber meist keine “Allergene”. Sie bringen das Abwehrsystem aber so durcheinander, dass es zwischen “harmlos” und “gefährlich”, “Freund” und “Feind”, “gut” und “bös”, nicht mehr sicher unterscheiden kann und unsinnige Mengen an Waffen gegen harmlose oder sogar nützliche Gäste, wie Nahrungsmittel, herstellt und - wie von Sinnen - zum Einsatz bringt! Statt Probleme zu beseitigen, wird das Abwehrsystem selber zum Problem!
Chlorierte Kohlenwasserstoffe kommen in Lösungsmitteln und in Insektenvernichtungsmitteln, d.h. in Pflanzen- und Holzschutzmitteln, vor. Wichtige Vertreter dieser Stoffgruppe sind Tetrachlorkohlenstoff, Trichloräthylen, Lindan (Hexachlor-Cyclohexan), PCP (Pentachlor-Phenol) und das DDT (Dichlor-Diphenyl-Trichloräthan), das sich durch seine enorme Halbwertszeit in allen Organismen zwischen Nord- und Südpol angereichert hat und durch die natürlichen Entgiftungswege nicht mehr zu beseitigen ist. Es spielt eine fatale Rolle beim Chronischen Müdigkeitssyndrom, bei Schlafstörung, Depression, Brustkrebs und Säuglingskolik. Die Konzentration in Brustkrebsgewebe ist 2- 3 mal höher als im umgebenden gesunden Brustgewebe.
1.2.1. Drosselung der Giftzufuhr
Der wichtigste Schritt zur Entgiftung ist die weitgehende Vermeidung weiterer Zufuhr. Also ernähren wir uns “biologisch”.
1.2.1.1. Chlorierte Kohlenwasserstoffe
Seit wir erfahren haben, dass in einer einzigen Beere einer Weintraube aus einer super Supermarktkette mehr Vernichtungsmittel enthalten sein können, als selbst die enormen europäi-schen Normen als Tageshöchstmenge zulassen, und dass sich in Deutschland gar kein Amt verantwortlich fühlt, uns vor Vergiftung aus dem Ausland zu schützen, ist uns der Appetit auf Billigware vergangen. Wir haben begriffen, dass Qualität ihren Preis hat, dass die Parole “Geiz ist geil” jubelnder Schwachsinn ist, und dass jedes “Schnäppchen” zumindest einen in der Kette “Bauer-Händler-Verbraucher” bescheißt, meistens aber zwei, wobei sich der Verbraucher bei diesem Vorgang sogar noch freut!
1.2.1.2. Quecksilber
Die wichtigste Quecksilberquelle ist nach wie vor die ärztliche “Kunst”. Also Vorsicht vor den weißen Röcken, die uns heute noch weismachen wollen, dass Quecksilber zwar wie ein Schadstoff gehandhabt wird, bevor es in den Körper hineinkommt und sobald er aus diesem entfernt wird, aber im Körper völlig ungefährlich sein soll!
Diese Zahnärzte sind nicht böse. Sie meinen es sogar gut! Das ist ja der Wahnsinn! Sie sind ganz einfach Opfer einer Gehirnwäsche, die so gründlich ist, dass sie jeden Rest an gesundem Menschenverstand entfernt hat! Ein häufiges Argument der Weißröcke ist, dass wir mit einer Fischmahlzeit bedeutend mehr Quecksilber aufnähmen als aus Zahnfüllungen.
Das mag durchaus sein. Bei der Beurteilung eines Giftes aber ist nicht allein die Menge, sondern der Vergiftungsweg entscheidend. Quecksilber aus der Nahrung schädigt den Darm und belastet die Leber. Aber hier ist sein Amoklauf meistens zu Ende. Und selbst was die Leberhürde überspringt, prallt doch an der Blut-Hirn-Schranke ab. Das Quecksilber aus Zahnfüllungen aber vergiftet die Atemluft und gelangt über den Riechnerv in wenigen Stunden völlig ungehindert ins Heiligtum: ins Hirn! Der Gehalt an Quecksilber in unserem wichtigsten hormonellen und vermutlich auch immunologischen Steuerzentrum, dem Zwischenhirn mit Hypothalamus und Hypophyse (Hirnanhangsdrüse), lässt gar keine andere Abhängigkeit erkennen als die der Anzahl an Amalgamfüllungen im Mund. Zu den Essgewohnheiten, ob viel Fisch oder nix Fisch, ließ sich keine Beziehung erkennen. Also ist das Argument mit dem Fisch vom Tisch!
Auf ein weiteres Standard-Argument, dass die Zahnärzte ja die kränksten Menschen sein müssten, wenn Quecksilber gar so giftig wäre, antworten wir: Richtig! Zahnärzte haben doppelt so viel Hirntumoren wie die übrige Bevölkerung.
Bei solchen Weißröcken bedanken wir uns für die “Beratung” und suchen einen Arzt auf, bei dem noch ein Funken Denkvermögen die Gehirnwäsche der Universität überlebt hat.
Seitdem das “Kieler Amalgam-Gutachten” vorliegt, ist die Rechtfertigung des Vernichtungs-mittels “Quecksilber” in Zahnfüllungen nicht nur ein Dokument mangelnden medizinischen Instinkts, sondern auch eine juristische Frage.
Immerhin sind die Schwangeren zumindest mittlerweilen geschützt: Bei diesem erlesenen Patientenkreis gilt die Verwendung von Amalgam als anerkannter Kunstfehler, seitdem es sich gezeigt hat, dass noch Wochen nach Einsetzen einer Füllung erhöhte Quecksilbergehalte im Blut nachgewiesen werden können.
Der Schutz auf das werdende Wesen fällt indessen bescheidener aus als erhofft: Die Mutter entgiftet sich über das Kind. So wird der Mutterkuchen zur Müllhalde aus den Giftspeichern Leber, Niere und Bindegewebe. Die Natur war auf diesen Wahnwitz ärztlicher Kunst nicht vorbereitet.
1.2.2. Giftausscheidung
Die wichtigsten Ausscheidungswege sind Harn, Stuhl und Schweiß, d.h. Niere, Leber und Haut. Um diese natürlichen Ausscheidungswege zu unterstützen, müssen wir viel trinken, viel schwitzen und für regelmäßigen Stuhlgang sorgen. Auch Atemluft und Regelblut sind bewährte Entgiftungswege.
Schwermetalle können durch Chlorella-Algen, durch Bär- und Knoblauch gebunden und ausgeschieden werden. Korianderkraut und Mangold haben in diesem Zusammenhang auch eine gewisse Berühmtheit erlangt.
Die Verbannung von Knoblauch aus jedem gesellschaftlichen Zusammenhang ist ein weiteres Zeichen von Instinktlosigkeit: Der Kranke meidet das Heilmittel: Ihm ist nicht mehr zu helfen! Wer sich über Knoblauchduft aufregt, dem sei entgegnet: “Knoblauch fördert die Hirndurchblutung. Das könnte auch Ihnen nicht schaden!”
1.3. Hausmittel
1.3.1. Eigenurin
Ein einfaches Hausmittel, das jederzeit zur Verfügung steht und gar nichts kostet, ist der Eigenurin. Die meisten Menschen sind bei dem Gedanken an dieses köstliche Nass angewidert, es schaudert sie! Aber rein physiologisch ist kein großer Unterschied zwischen “Blut” und “Harn”. Harn ist nichts anderes als ein eingedicktes Ultrafiltrat des Blutes: genauso rein! Nach der Überwindung des erstens Ekels trinken heroische Naturen aus diesem natürlichen Brunnen, aber wirksamer im Falle des Heuschnupfens ist das Waschen der Augen und das Hochschnupfen aus der hohlen Hand, am besten im Bad: unten entnehmen und oben hochziehen! Man kann das ganze Gesicht damit waschen. Auch der Haut tut es gut. Harnstoff macht die Haut geschmeidig und ist in allen Salben enthalten. Keine Angst: Es riecht nicht, auch nicht, wenn man den Harn auf der Haut, statt ihn abzuspülen, eintrocknen lässt. Der typische Uringeruch entsteht erst durch bakterielle Zerfallsprodukte, bevorzugt auf Textilien.
Die immunologische Grundlage der Eigenurin-Therapie ist die Tatsache, dass im Harn Bruchstücke der schädlichen Antikörper vorhanden sind. Bei Kontakt mit Schleimhäuten regen sie die Bildung von Anti-Antikörpern an, die diese schädlichen Antikörper aus dem Verkehr ziehen. Für die Entdeckung dieser grundlegenden Regulation des Abwehrsystems hat Jerne 1992 den Nobelpreis bekommen. Es besteht also nicht der geringste Grund, die Nase zu rümpfen: Die Eigenurin-Therapie bewegt sich auf der höchsten Stufe der Immuntherapie!
1.3.2. Meerrettich
Inhaltsstoffe des Meerrettichs haben antibiotische Wirkung. Sie können sogar jene Problemkeime angreifen, die sich durch ihren intrazellulären Aufenthalt dem Abwehrsystem weitge-hend entziehen. Dazu zählen Mykoplasmen, Chlamydien und atypische Tuberkelbakterien. Dieses Nahrungsmittel verdient also einen ehrenvolleren Platz in unseren Küchen als bisher!
Ein weiteres Nahrungsmittel mit entzündungshemmender und antioxydativer Wirkung ist Kurkuma.
2. Was kann der Therapeut tun?
2.1. Herdsanierung
“Herde” werden Orte von Unordnung im Organismus genannt, die Fernwirkung entfalten. Ein Patient erzählt, dass er Nesselsucht auf Erdbeeren bekam. Nach Entfernung der Mandeln verschwand diese Allergie. Offenbar brachte in diesem Fall der chronische Eiterherd das Abwehrsystem so durcheinander, dass es nicht mehr sicher zwischen “Freund” und “Feind” un-terscheiden konnte. Meist handelt es sich um chronische Entzündungen, die am Ort selber wenige oder gar keine Beschwerden hervorrufen. In aller Munde sind die Kopfherde: Nebenhöhlen, Zähne, Mandeln. Tückischer und vermutlich wichtiger sind die Bauchherde: Blind-darm, Gallenblase, Dickdarm ( v.a. sein Endstück, Sigma und Rektum), Prostata und Gebärmutter mit Eileiter und Eierstock. Diese Entzündungsherde können sich der schulmedizinischen Diagnostik entziehen und doch immunologisch wirksam sein. Darum ist es meistens nötig, die klassische Diagnostik durch sensitivere Verfahren zu ergänzen, z.B. aus dem Bereich der Akupunktur (Nogier-Reflex, Elektroakupunktur) oder der Thermoregulationsdiagnostik. Die höhere Sensitivität geht notwendigerweise auf Kosten der Spezifität. Darum kommt es eben auf Kombination und nicht auf Rivalität an!
Die wichtigste Herdsanierung ist im Falle eines Heuschnupfens die Sanierung einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung. Sie gelingt am sichersten durch eine Luffa-Kur [2]. Als alleinige Maßnahme hat sie den größten Erfolg. Ein wässeriger Auszug der Luffa-Gurke (Luffa operculata) wird in regelmäßigen Abständen in die Nase geträufelt. Dies löst eine enorme Sekretion aus, in dessen Verlauf nicht nur das ortsständige, schleimhautgebundene Abwehrsystem angeregt wird, sondern auch das übergeordnete. Nur so lässt sich die regelmäßig zu beobachtende Temperaturerhöhung erklären.
Vor einer operativen Sanierung kann ich nur warnen. Es ist ein einschneidender Eingriff: Es geht “mit dem Pflug durchs Gesicht”! Eine solche heroische Tat ließe sich allenfalls rechtfertigen, wenn keine Alternativen zur Verfügung ständen und der Eingriff mit großer Regelmäßigkeit zur Heilung führte. Beide Voraussetzungen fehlen, sodass dieser Eingriff in den meisten Fällen nur schwer mit dem hippokratischen Eid vereinbar ist. Die Erfolge sind kläglich: In vielen Fällen zeigt sich überhaupt keine Besserung, in ebenso vielen nur eine kurzzeitige.
Wir wollen den Berufsstand jedoch nicht verunglimpfen: Zur Sanierung einer chronischen Mandelentzündung leistet er wertvolle Hilfe! Vor einem solchen Eingriff aber empfiehlt es sich, eine Luffa-Kur zu machen, um das ortsständige Abwehrsystem auf die unvermeidliche Verletzung und Keimverschleppung vorzubereiten.
Bei massiver Polypenbildung kann ein operativer Eingriff sinnvoll sein, aber bitte erst nach Ausschöpfung nicht operativer Methoden, mindestens aber einer Luffa-Kur! Dann wird sich zeigen, ob überhaupt und in welchem Ausmaß ein operativer Eingriff noch erforderlich ist.
Die Zahnsanierung fordert eine gute Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und einem erfahrenen Herdtherapeuten. Solange die Herdproblematik an den Universitäten dermaßen abgetan, ja geradezu übergangen wird, genügt es nicht, einen Patienten mit dem Auftrag zur “Herdsanierung” zum Zahnarzt zu schicken.
Die Bauchherde werden meist medikamentell behandelt: durch Gabe der entsprechenden Nosoden in Kombination mit einem Drainagemittel. Bewährt haben sich auch Sauerstofftherapien und Eigenbluttherapien, vorausgesetzt, dass sie imstande sind, eine spürbare Reaktion im Herd auszulösen.
Als nächste Stufe ist eine Antibiotikatherapie zu erwägen und - als ultima ratio - die operative Sanierung einer chronischen Blinddarm- oder Gallenblasenentzündung. Eine solche Entscheidung sollte sehr erfahrenen Herdtherapeuten vorbehalten sein.
2.2. Entgiftung
Im Falle des Heuschnupfens scheinen Chlorierte Kohlenwasserstoffe eine wichtige Rolle zu spielen. Wir entgiften sie, indem wir den Schadstoff in hochverdünnter und verschüttelter Form dem Körper zur Gegenregulation anbieten. Also geben wir ein Gemisch von Lösungsmitteln (Tetrachlorkohlenstoff, Trichloräthylen, Per70) und gerne auch eines Holzschutzmittels.
Da die meisten Heuschnupfenpatienten auch an einer chronischen Nasennebenhöhlen- und Mandelentzündung leiden, ist die Gabe von Tuberculinum neben Merkursalzen nach meiner Erfahrung unverzichtbar.
Zu dieser Nosodenmischung hinzu geben zur leichteren Giftausscheidung eine “Drainagemischung”.
Diese Erkenntnis des Arztes Nolte wird eine Revolution hervorrufen, auch in der biologischen Medizin. Allzu viele chronisch Kranke fallen nicht nur durch das Raster der Schulmedizin, sondern leider auch der biologischen Medizin, weil diese Botschaft noch nicht vernommen oder bewusst unterdrückt worden ist!
2.3. Klassische Homöopathie
Sie ist wirksam. Gerade bei Heuschnupfen liegen vergleichende Untersuchungen von hoher Qualität vor. Aber der Wirkungsgrad lässt in vielen Fällen zu wünschen übrig. Nach 15 Jahren klassischer Einzelmittel-Homöopathie habe ich mich darum der Nosoden-Therapie nach Nolte zugewandt, weil ihre Erfolge leichter reproduzierbar sind.
2.4. Akupunktur
hilft im akuten Fall oft verblüffend, die Symptome zu bessern. Heilenden Anspruch hat sie indessen nicht.
2.5. Autologe Therapien [3]
Mit Eigenblutzubereitungen lassen sich die Symptome des Heuschnupfens oft eindrucksvoll mildern. Ich erinnere mich an eine Patientin, die ihre potenzierten Eigenblut-Tropfen alle paar Stunden zu sich nahm und dadurch ihren Heuschnupfen und den Juckreiz durch ein Ekzem gut beherrschen konnte.
Zusammenfassung: Die schulmedizinische Behandlung des Heuschnupfens lässt viel zu wünschen übrig. Die meisten Mittel haben keinen heilenden Anspruch, unterdrücken nur die Symptome und sind mit beachtlichen Nebenwirkungen belastet. Die Naturheilkunde versucht, über Ernährungsumstellung, Herdsanierung und Entgiftung dem Problem der immunologischen Fehlsteuerung sinnvoll zu begegnen und erreicht in geübten Händen oft weitgehende bis völlige Beschwerdefreiheit.
Quellen
[1] Thaller, A., Das “Gute” und das “Wahre”: “Wissenschaft” und “Moral” in der Heilkunst, in: Erfahrungsheilkunde 10/2003, Jubiläumsausgabe “Hundert Jahre Haug Verlag”, S. 676-685
[2] Thaller, A., Die Nebenhöhlen mit Schnupfen heilen. Herdsanierung mit der Luffa-Gurke. Naturarzt 10/2005 S. 13 - 15
[3] Gedeon W., Eigenbluttherapien und andere autologe Verfahren, Heidelberg 1999